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Garage selber bauen Step 3: Das Fundament

In unserer Artikelserie „Garage selber bauen“ informieren wir Sie detailliert über die einzelnen Schritte, die Sie befolgen müssen, wenn Sie sich eine Garage selber bauen möchten.

Der erste Artikel „Garage selber bauen Step 1: Vorbereitung und Kosten für Garagenbau“ beschäftigt sich mit allen notwendigen Punkten, welche vor dem Bau der eigenen Garage zu beachten sind.

Zu allererst folgt eine kurze Zusammenfassung über den zweiten Artikel „Garage selber bauen Step 2: Baugenehmigung und Baurecht“.
Danach erhalten Sie wichtige Informationen über das Fundament einer Garage und dessen richtige Bauweise.

Zusammenfassung Step 2: Baugenehmigung und Baurecht

Der Artikel „Garage selber bauen Step 2: Baugenehmigung und Baurecht“ enthält neben weiteren nützlichen Informationen eine tabellarische Auflistung aller Bundesländer Deutschlands und die darin geltenden Bauvorschriften für Garagen.

Das Recht, eine Garage selber bauen zu dürfen – sei es auch auf dem eigenen Grundstück – ist nicht in jedem Bundesland genehmigungsfrei und teilweise mit unterschiedlichen Restriktionen behaftet. Informieren Sie sich daher im Vorhinein detailliert über die Bauvorschriften in Ihrem Bundesland!

Mit unserer Tabelle erlangen Sie einen guten ersten Einblick in das Baurecht für den Garagenbau in Ihrer Wohnregion:

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Garage bauen: Fundament

Nun sind alle Vorbereitungen getroffen, Baupläne erstellt, Bauanträge abgeschlossen und Materialien besorgt. Die erste praktische Tat kann beginnen: das Fundament. Alle Häuser und Bauwerke brauchen zu allererst ein stabiles und massives Fundament, welches die Mauern tragen wird. Doch wie genau entsteht eigentlich das Fundament für den Garagenbau?

Grundsätzlich gibt es vier geläufige Varianten für den Bau eines Fundaments:

1. Punktfundament
2. Streifenfundament
3. Ringfundament
4. Fundamentplatte

Ein Punktfundament wird erstellt, wenn Sie nur bestimmte punktuelle Stellen betonieren und fundamentieren wollen; beispielsweise Pfähle oder einzelne Pfeiler. Dafür heben Sie ca. 80cm tiefe und etwa Spatenbreite Löcher aus und befüllen diese zuerst mit einem ca. 15cm hohen, ungewaschenen Kies-Sand-Gemisch und anschließend bis ca. 5cm unterhalb der Bodenkante mit Beton. Dieses Fundament ist allerdings nicht für den Garagenbau geeignet, sondern dient hauptsächlich dem Errichten von einzelnen Stützpunkten.

Streifenfundamente werden hauptsächlich benötigt, wenn eine Mauer oder ein massiver Zaun darauf errichten werden soll. Hierfür heben Sie einen etwa 80cm tiefen und 40cm breiten Streifen in den Maßen Ihrer gewünschten Mauer, Ihres Zauns oder weiterem aus. Wie bereits bei dem Punktfundament füllen Sie ein ca. 15cm hohes Kies-Sand-Gemisch zur Verdichtung ein und legen bei Bedarf (eher instabiler Untergrund oder bröckelnde Seitenränder) eine Schalung aus mindestens 80cm hohen Brettern ein. Nun schneiden Sie Baustahlmatten der entsprechenden Größe zu und legen Sie diese auf den Kies. Im Folgenden wird Beton bis zur oberen Kante des Schalkastens aufgefüllt. Streifenfundamente werden auch im Garagenbau eingesetzt, um das vordere und hintere Drittel abzustützen und somit eine gleichmäßige Stabilität zu erzeugen.

Das Prinzip eines Ringfundaments funktioniert ähnlich wie das eines Streifenfundaments, nur dass es sich meist reckeckig zusammenschließt und so den Außenrand für beispielsweise Gartenhaus oder Garage darstellt. Bei dieser Variante kann zur zusätzlichen Stabilität ebenfalls die Innenfläche des Ringfundaments ca. 30cm ausgehoben, mit ca. 15cm Kies-Sandgemisch angereichert und bis zur oberen Bodenkante mit Beton aufgefüllt werden. Diese mindestens 10cm dicke Betonschicht benötigt keine Stahlmatteneinsätze.

Der Bau einer Fundamentplatte ist die letzte Variante, welche man beim Garagenbau für ein Fundament verwenden kann. Da diese aus unserer Sicht die stabilste und sinnvollste Lösung darstellt, bezieht sich unsere folgende ausführliche Anleitung zur Herstellung einer eigenen Bodenplatte auf eine Beton-Fundament-Platte.

Im Folgenden erhalten Sie eine 10 Schritte Anleitung zur Herstellung des eigenen Fundaments für Ihre Garage (weitere nützliche Tipps zum Garagenbau hier: http://www.selbst.de/garten-balkon-artikel/gartenhaus-carport/die-massivgarage-selbst-mauern-und-verputzen-104210.html).

Sollten Sie bis dato noch nicht alle notwendigen Materialien für Ihren Garagenbau besorgt oder vorrätig haben, können Sie sich mit der folgenden Liste die fehlenden Baumaterialien zusammenstellen:

Benötigte Materialien für Ihr Betonfundament:

• Fertigbeton oder (bei eigener Betonmischung) Zement, Kies, Wasser und einen Betonmischer
• Kies (bestenfalls eine Kiessandmischung)
• Schalbretter
• Trennfolie (Baufolie)
• Baustahlmatte (Bewehrung)
• Betonstampfer (bzw. Harke)
• Harke
• Schnurgerüst oder Maurerschnur, Holzpflöcke und Wasserwaage
• lange Latte zum Abziehen
• Plane zum Abdecken
• Schaufel und Spaten
• Schubkarren und Baueimer (zur Unterstützung beim Bodenaushub)

Bodenplatte für Garage selber anfertigen

Garagenfundament selber anfertigen mit Betonmischer. Foto: Colourbox

Schritt 1: Informieren Sie sich über die Bodenbeschaffenheit auf Ihrem Grundstück und holen Sie sich bestenfalls einen Statiker zu Hilfe. Dieser kann Ihnen Informationen bezüglich Frostschutz, Grundwasser etc. sowie wichtige Tipps für den richtigen Bau geben.

Schritt 2: Bestimmen Sie die gewünschte Größe Ihrer Garage und ermitteln Sie danach den Materialbedarf (Länge x Breite x Höhe ergibt die Anzahl der Kubikmeter Beton, siehe http://www.helpster.de/fuer-eine-garage-das-fundament-selber-legen-so-geht-s_30908), suchen Sie sich Lieferfirmen in der Nähe und bestellen Sie die notwendigen Materialien. Sie können sich zwischen Fertigbeton oder Selbstmischung entscheiden.

Schritt 3: Grundriss abstecken: Nehmen Sie sich Schnüre und Pflöcke zu Hilfe, um sich klare Grenzen der Garage sichtbar zu machen. Benutzen Sie dafür Ihren Bauplan und messen Sie die Längen mit einem Maßband oder Meterstab genau ab. Befestigen Sie dann an den jeweiligen Garagenecken Holzpflöcke in den Boden und verbinden Sie diese mit Schnurelementen. Betrachten Sie noch einmal den fertig abgesteckten Grundriss und überprüfen Sie, ob sowohl die Maße als auch der Umfang Ihrer Garage so realisiert werden können.

Schritt 4: Ausheben des Mutterbodens: Beginnen Sie nun mit einem Spaten ein ca. 40cm-60cm tiefes Loch auszuheben. Kalkulieren Sie in Ihren Maßen zusätzliche 15cm Breite mit ein, welche später Platz für die Schalung bieten werden.
Sollten Sie in kälteren Regionen wohnen und bauen, ist es eventuell ratsam eine sogenannte Frostschürze miteinzuplanen. Dies wäre eine Kombination aus Ringfundament und Fundamentplatte. Die Tiefe von 80cm eines Ringfundaments dient zum Frostschutz, da Boden ab dieser Tiefe nicht mehr gefriert und sich somit die Betonplatte sowie der Boden nicht mehr ausdehnen oder verschieben können. Sollten Sie diese Vorgehensweise bevorzugen, befolgen Sie nun die Anleitung für ein Ringfundament (siehe oben), lassen dies eintrocknen und fahren Sie dann mit Schritt 5 fort.

Schritt 5: Als nächstes sollte eine etwa 15cm hohe Kiesschicht, bestenfalls ein ungewaschenes Kies-Sand-Gemisch, aufgefüllt werden. Dies dient zum einen dazu, dass sich im weiteren Verlauf der Erdboden nicht mit dem später verwendeten Beton vermischt und zum anderen blockiert diese Schicht aufsteigende Feuchtigkeit. Verdichten Sie diese Schicht gut und überprüfen Sie, ob sie fest genug eingestampft wurde (zur Not mit einem Betonstampfer nachhelfen).

Schritt 6: Decken Sie die Kiesschicht mit einer Trennfolie/ Baufolie in zugeschnittener Größe ab. Diese verhindert das Durchsickern von Beton in die unteren Schichten.

Schritt 7: Nun muss eine Schalung erstellt werden, welche den Beton während der Aushärtung umfasst und formt. Dafür ist eine Einfassung der Fundamentränder mit Schalbrettern bis ca. 20cm oberhalb der Bodenkante ratsam. Stellen Sie die Schalung direkt auf dem zuvor ausgehobenen, eingeebneten Boden auf. Zur Stabilität können Sie die Schalungsbretter von außen mit Holzpflöcken abstützen.

Schritt 8: Schütten Sie eine etwa 15cm hohe Schicht Beton auf und streichen Sie diese mit einer Harke oder ähnlichem glatt. Platzieren Sie nun die Baustahlmatte auf dem Grundriss und drücken diese ca. 7cm tief in die Betonschicht ein. Sollte Ihnen dies zu ungenau sein, können Sie ebenfalls zuerst nur 7cm Beton einfüllen, danach die Baustahlmatte einsetzen und anschließend mit weiteren 8cm Beton auffüllen.

Legen Sie in Schritt 6 die Baustahlmatte in die Betonplatte

Fundament in Schritt 6 mit Baustahlmatte ergänzen. Foto: Colourbox

Schritt 9: Gießen Sie den entweder gelieferten oder selbst gemischten Beton bis zur Oberkante der Schalung gleichmäßig in die Grube. Wichtig ist, dass keine Hohlräume bestehen bleiben und später keine Lufteinschlüsse entstehen (dazu stechen sie einfach mit einem Spaten oder einer Schaufel in die Betonmasse). Nehmen Sie nun eine lange Latte zu Hilfe und ziehen Sie durch langsames Hin-und Her Bewegen der Latte die Betonplatte gleichmäßig ab. Ist das Wetter sehr warm, oder auch regnerisch, ist es sinnvoll eine Plane zur Abdeckung und zum Schutz des Betons über die Betonplatte zu legen.

Schritt 10: Nach etwa 2-3 Tagen kann die Schalung entfernt werden. Die Außenränder können nun mit dem vorher zur Seite gelegten Bodenaushub aufgefüllt werden. Es dauert ungefähr 3 Wochen bis die Bodenplatte ihre volle Belastbarkeit erreicht hat.

Fazit

Um den Garagenbau sorgfältig zu beginnen, ist eine gut geplante und gut gebaute Bodenplatte aus Beton als Fundament für Ihre Garage eine Voraussetzung. Ob man nun vorgefertigten Transportbeton verwendet oder Kosten spart und sich mit einem Betonmischer und weiteren benötigten Materialien den Beton selber mischt, sei jedem selbst überlassen.

Wichtig ist, dass Sie zu jeder Zeit gut informiert über die Bodenbeschaffenheit Ihres Grundstücks sind und diese auch sorgfältig überwachen. Die Bodenplatte für den Garagenbau selbst einzubauen ist möglich, erfordert jedoch einiges an Vorbereitung und fachlichem Know-How.

Unsere Anleitung „Garage selber bauen Step 3: Das Fundament für den Garagenbau“ liefert Ihnen auf jeden Fall eine detaillierte 10 Schritt Anleitung zum Richtigen Bau eines Fundaments für Ihre Garage.
In unserem nächsten Artikel „Garage selber bauen Step 4: Das Mauerwerk“ erhalten Sie Informationen über die richtige Bauart und Vorgehensweise des Mauerwerks Ihrer Garage.

Auch bei dem Bau einer Fertiggarage ist die Produktion einer Bodenplatte eine komplexe Angelegenheit.

Wenn Sie sich im Allgemeinen für die Vor-und Nachteile, sowie verschiedenen Varianten von Fertiggaragen interessieren, stehen Ihnen auf der folgenden Homepage weitere Informationen zur Verfügung: https://www.fertiggarageninfo.de/.

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